Eine szenisch-musikalische Hommage an das legendäre Cabaret Cornichon
Das Cabaret Cornichon ist ein Stück Schweizer Kulturgeschichte. Von 1934 bis 1951 reihte die engagierte Künstlertruppe rund um die Gründer Walter Lesch und Otto Weissert auf der legendären Bühne des Restaurants Hirschen mitten in Zürich Programm an Programm. Hochaktuell, hochmusikalisch, hochpolitisch und immer haarscharf an der Zensur vorbei. Ganz nach dem Motto: «Haben wir uns unklar genug ausgedrückt?». Im Ensemble waren alle grossen Namen der damaligen Schweizer Film- und Kabarettszene vereint: Der Autor und Schauspieler Max Werner Lenz, Elsie Attenhofer, Voli Geiler, Heinrich Gretler, Emil Hegetschweiler, Margrit Rainer, Schaggi Streuli, Zarli Carigiet und weitere beliebte Künstlerinnen und Künstler. Die Komponisten Otto Weissert, Tibor Kasics, Bill Weilenmann, Robert Blum und viele andere schrieben die bekannten Melodien zu den Chansons. Inhaltlich stand die Bedrohung durch die kriegführenden Mächte im Vordergrund. Nach Ende des Krieges beginnt denn auch die Antriebskraft des Cornichon zu versiegen. Auch der Umzug vom Hirschen ins Theater am Neumarkt kann 1948 das Auseinanderfallen der Truppe nicht mehr stoppen. 1951 endet diese denkwürdige Ära des Schweizer Kabaretts. Rund 60 Jahre später ist nun die Zeit reif für eine Hommage an das Cabaret Cornichon. Analog zum «Grand Hotel Gloria Victoria» aus dem Programm von 1934 dient ein in die Jahre gekommenes Hotel mit seinem eigenwilligen Personal kurz vor der Übernahme durch einen russischen Investor als Szenerie, um den Geist des Cornichon wieder aufleben zu lassen. Ein brisanter Musiktheaterabend ohne verklärende Nostalgie.
Mit: Stefan Camenzind, Anikó Donáth, Philipp Galizia, Jean Hoffmann, Christine
Lather, Michael Strizak und Überraschungsgästen
Idee & Buch: René Ander-Huber, Christine Lather, Roland Suter
Regie & Bühne: René Ander-Huber
Musikalische Leitung: Jean Hoffmann
Kostüme: Rudolf Jost