Crusius und Deutsch

Dramödie aus einem Schweizer Keller

Es ist Sonntagabend, Ferienbeginn. Emmi ist bei Toni zu Besuch und hilft der Freundin deren kostbarste Pflanze, die Schwiegermutterzunge, zum Überwintern in den Keller zu bringen. Toni hat aus Sicherheitsgründen ein neues Schnappschloss an der Brandschutztüre anbringen lassen. Die Türe fällt ins Schloss, der Schlüssel steckt draussen, die beiden sind eingesperrt – eingemacht in Tonis Keller.

Es besteht keine Chance auf baldige Rettung. Wenige Gläser Eingemachtes, ein paar notvorrätige Büchsen und ein Karton Epesses lassen immerhin Hoffnung auf ein paar Tage Überleben aufkommen.

Während die Kellerbesitzerin Toni die Vorräte rationiert, kümmert sich Emmi um die Wohnlichkeit der Zwangsbehausung. Nach bester Schweizer Art schicken sich die beiden Frauen in die verheerende Situation. Doch mündet der demokratische Auftakt wegen Tonis rigiden Verhaltensregeln und Emmis eisernen Ansichten in Hygienefragen bald in einer Aufteilung des Kellers. Mit Abstimmungen, Bündnissen, Reden, Gesetzesvorschlägen, diplomatischen Verhandlungen und Gipfeltreffen wird versucht, die Rationierung des Weissweins, die Insektenvertilgung, Fäkalienbeseitigung und die Privatsphäre zu regeln.

Doch bald schon unterwandern korrupter Büchsenhandel, heimliches Fressen der Notvorräte, nächtliche Grenzerweiterung, Aufrüstung mit Mausefallen und Laubsäge die friedlichen Bemühungen. Der erste Kartoffelschuss fällt und erbitterte Kämpfe ums Eingemachte folgen. In der dunkelsten Stunde ihres Lebens besinnen sich die beiden Frauen jedoch zu guter Letzt auf ihre Würde und können sich ihre Welt neu erfinden.

Ein Stück von Carmen Crusius, Sabina Deutsch & Matthias Fankhauser mit Songs von Roman Riklin, begleitet vom Ein-Mann-Orchester Marc Bänteli
Bühne: Peter Affentranger
Kostüme/Requisiten: Natalie Péclard
Lichtdesign: Edith Szabo

www.crusiusunddeutsch.ch